- Fronde
-
————————Fron|de2 〈[frɔ̃:də] f. 19〉1. 〈urspr.〉 Bewegung in Frankreich gegen den Absolutismus2. 〈fig.〉 oppositionelle Gruppierung innerhalb einer Partei[frz., „Schleuder“]
* * *
Fron|de ['frõ:də ], die; -, -n [frz. fronde, eigtl. = Schleuder, wohl über das Vlat. zu gleichbed. lat. funda; urspr. Bez. für den Aufstand des französischen Hochadels gegen das absolutistische Königtum (1648–1653)] (geh.):scharfe politische Opposition; oppositionelle Gruppe innerhalb einer Partei od. Regierung:F. machen gegen etw.* * *
Fronde['frɔ̃də; französisch, eigentlich »Schleuder« (der Pariser Gassenjungen); Spottwort] die, -, Bezeichnung für die politische Oppositionsbewegung des französischen Hochadels und der hohen Gerichtshöfe (Parlamente), die während der Minderjährigkeit Ludwigs XIV. das absolutistische Regiment der Königin Anna von Österreich und des Kardinals Mazarin bekämpfte. Ziel der Fronde war die Umwandlung der absoluten Monarchie in eine ständisch beschränkte Monarchie. In der ersten Fronde (1648/49) hatte das Pariser Parlament, das die Annahme eines Steueredikts verweigerte, die Führung (»Parlamentsfronde«); nach der Verhaftung eines Parlamentssprechers kam es zu Barrikadenkämpfen in Paris und zur Flucht des Hofes, der nach vagen Reformversprechen mithilfe von Louis II. de Bourbon, Prince de Condé, nach Paris zurückkehren konnte (Friede von Rueil, März 1649). Der zweite, vom Hochadel (»Prinzenfronde«) und Teilen des Klerus getragene, von Spanien unterstützte Aufstandsversuch führte zu Kriegshandlungen auch in der Provinz (Erhebungen u. a. in der Champagne, der Normandie, der Guyenne, der Provence) und zur Einnahme von Paris durch Condé, der nun die Fronde unterstützte. Verrat, Uneinigkeit der Führer und Gewalttätigkeiten brachten die Fronde bald um Ansehen und Macht. 1652 konnte Ludwig XIV. wieder in Paris einziehen; Mazarin folgte ihm 1653. Die Erfahrungen der Frondeaufstände bestimmten Ludwig XIV. in hohem Maße zum Ausbau seiner absoluten Herrschaft.E. H. Kossmann: La F. (Leiden 1954);La F. Contestation démocratique et misère paysanne. 52 mazarinades, hg. v. H. Carrier, 2 Bde. (Paris 1982);H. Kötting: Die Ormée (1651-1653). Gestaltende Kräfte u. Personenverbindungen der Bordelaiser F. (1983).* * *
————————2Fron|de ['frõ:də], die; -, -n [frz. fronde, eigtl. = Schleuder, wohl über das Vlat. zu gleichbed. lat. funda; urspr. Bez. für den Aufstand des französischen Hochadels gegen das absolutistische Königtum (1648-1653)]: scharfe politische Opposition; oppositionelle Gruppe innerhalb einer Partei od. Regierung: Sofort etablierte sich ... die F. der Nationalen und Demokraten gegen den Regierungskurs (Jacob, Kaffee 202); F. machen gegen etw.; sich einer mächtigen F. gegenübersehen.
Universal-Lexikon. 2012.